2014 im Zeichen der Neuerungen
Für den Rettungsdienst Main-Kinzig hat ein ereignisreiches Jahr begonnen.
Nicht nur ein Großeinsatz beim Brand eines Seniorenzentrums in Kelkheim im Main-Taunus-Kreis hat in den letzten Tagen des alten Jahres beim DRK Rettungsdienst Main-Kinzig für alles andere als besinnliche Stunden gesorgt. Auch die Vorbereitungen auf das neue Jahr fielen diesmal sehr umfangreich aus. Im Vordergrund stand dabei zunächst die Erweiterung der rettungsdienstlichen Vorhaltung an den Standorten in der Hanauer Innenstadt sowie in Maintal und in Langenselbold. Während die im Klinikum der Stadt Hanau sowie am DRK-Seniorenzentrum „Kleeblatt“ in Bischofsheim stationierten Rettungswagen zum 1. Januar von einer Tages- auf eine 24-Stunden-Vorhaltung erweitert wurden, ist seit Jahresbeginn am Gefahrenabwehrzentrum Langenselbold sogar ein zweites, ebenfalls rund um die Uhr besetztes Fahrzeug installiert.
Neben der Gewinnung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter brachte diese Neuerung für die Verantwortlichen des DRK eine Vielzahl weiterer Aufgaben mit sich. So wurde in Langenselbold ein bislang für Konferenzen und Tagungen genutzter Raum mittels kleinerer Umbaumaßnahmen zu einem Ruheraum für die zweite Rettungswagenbesatzung umfunktioniert. Und auch im Klinikum der Stadt Hanau wurden in enger Zusammenarbeit mit der Klinikleitung durch die Renovierung zweier Zimmer Aufenthalts- und Ruheraum für die Mitarbeiter des dortigen Rettungswagens geschaffen.
Nachdem die Vorarbeiten geleistet waren, sorgte die Logistikabteilung mit der Lieferung von Möbeln für die erforderliche „Bewohnbarkeit“ der Standorte. Weiterhin kümmerten sich die Abteilungsangehörigen um die Ausstattung der neuen Mitarbeiter mit Dienstbekleidung.
Parallel dazu erfolgte von Seiten der Rettungsdienstleitung die Anpassung der geänderten Vorhaltezeiten an einen neuen, zuvor gemeinsam mit dem Betriebsrat ausgearbeiteten Dienstplan. Hinzu kam die Gewährleistung des nahtlosen Übergangs vom alten auf den neuen Dienstplanrhythmus auf den einzelnen Rettungswachen.
Doch wer glaubt, dass nun beim DRK Rettungsdienst Main-Kinzig zunächst wieder das Alltagsgeschäft Einzug hält, irrt sich: So steht in den nächsten Monaten zunächst die schrittweise Einführung und später die endgültige Umsetzung der so genannten Mobilen Datenerfassung an. Dies bedeutet, dass sämtliche Dokumentationsmaßnahmen – sowohl im Einsatzgeschehen als auch beispielsweise im Rahmen des Qualitätsmanagements – zukünftig auf elektronischem Wege erfolgen. Eng verbunden ist die Einführung der Mobilen Datenerfassung mit der Umstellung des Funksystems von Analog- auf Digitalbetrieb – eine Aufgabe, die bereits seit Monaten einen erheblichen Arbeitsaufwand mit sich bringt, da zum Beispiel auch alle Fahrzeuge umgerüstet werden müssen.
Auch der Fuhrpark erfährt in diesem Jahr wieder eine Modernisierung: So werden im zweiten Quartal zwei neue Rettungswagen sowie ein neues Notarzteinsatzfahrzeug ausgeliefert und nach Herstellung der Einsatzbereitschaft in Dienst genommen. Und auch ein Umzug wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr anstehen: Die im Klinikum der Stadt Hanau installierte Rettungswache wird dann nach derzeitiger Planung in ein anderes Bestandsgebäude umziehen, in dem ein eigener Gebäudetrakt eigens an die Anforderungen einer modernen Rettungswache angepasst wird.
Die größte Entwicklung im Jahr 2014 dürfte aber das Notfallsanitätergesetz darstellen, das ein neues Berufsbild im Bereich des Rettungsdienstes mit sich bringt. Aus der bisher – in der Regel – zweijährigen Rettungsassistentenausbildung wird die nunmehr dreijährige Notfallsanitäterausbildung, die eine grundlegende Neustrukturierung des Berufsbildes beinhaltet. Neben der verlängerten Ausbildungszeit bedeutet dies auch eine engere Verzahnung von schulischer und praktischer Ausbildung. Um auf die ersten Auszubildenden im Herbst dieses Jahres vorbereitet zu sein, müssen zuvor noch letzte Details der betrieblichen Ausbildung, aber auch in Zusammenarbeit mit Schulen und weiteren Kooperationspartnern festgelegt werden. Dazu zählt ebenso die Fortbildung der künftigen Praxisanleiter, die als langjährige Rettungsassistenten zunächst selbst zu Notfallsanitätern weitergebildet werden.
Doch auch wenn die anstehenden Veränderungen eine organisatorische und personelle Herausforderung darstellen, sieht Geschäftsführer Stefan Betz sie positiv: „Die Einführung des Digitalfunks und des Notfallsanitätergesetzes sind das Resultat jahrelanger Vorbereitungen und im Hinblick auf die gestiegenen Anforderungen an einen modernen Rettungsdienst absolut notwendig.“ Wie er betont, habe sich der DRK Rettungsdienst Main-Kinzig in den vergangenen Jahren bereits intensiv auf die veränderten Rahmenbedingungen vorbereitet, wie das Beispiel der im Jahr 2011 erstmals angebotenen, dreijährigen Rettungsassistentenausbildung zeige.