Erste Rettungssanitäterqualifizierung mit fünf Mitarbeitenden gestartet
Mit fünf neuen Mitarbeitenden startete der DRK Rettungsdienst Main-Kinzig zu Beginn des Monats in ein neues Projekt zur Nachwuchsgewinnung. Erstmals werden junge Menschen im Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses zu Rettungssanitätern qualifiziert.
In einem Zeitraum von sechs Monaten erhalten die drei Kolleginnen und zwei Kollegen neben der Weiterbildung auch den zum Führen der Mehrzweckfahrzeuge erforderlichen Führerschein sowie einen Funklehrgang. Weiterhin erhalten sie alle Einweisungen, um am Ende der Qualifizierungsmaßnahme als Mitglied der üblicherweise aus zwei Personen bestehenden Besatzung eines rettungsdienstlichen Einsatzmittels tätig werden zu können.
Während Rettungssanitäter als Teil des Teams einer Mehrzweckfahrzeugbesatzung die Rolle des Fahrers einnehmen und dabei einem Rettungsassistenten oder Notfallsanitäter zuarbeiten, können sie bei der Besetzung eines Krankentransportwagens, die zum 01. November 2018 beim DRK Rettungsdienst Main-Kinzig wieder eingeführt werden, auch die Rolle des Teamverantwortlichen übernehmen und gemeinsam mit einem Sanitätshelfer tätig werden.
Wie Kevin Pullmann, Bereichsleiter Personal, unterstreicht, eignet sich die Qualifizierung zum Rettungssanitäter auch insbesondere für Quereinsteiger und somit für Personen, die sich bereits im Berufsleben befinden und sich noch einmal anderweitig orientieren möchten. Gegenüber der dreijährigen Ausbildung zum Notfallsanitäter reduziert sich dabei insbesondere der finanzielle Verlust durch den Bezug eines Ausbildungsgehalts gegenüber dem bisherigen Entgelt auf einen Zeitraum von sechs Monaten, bevor in einem anschließenden Beschäftigungsverhältnis als Rettungssanitäter wieder ein auskömmlicher Verdienst bezogen wird.
Und so reicht auch die Spannweite der beruflichen Erfahrungen bei den fünf Auszubildenden von der gerade erreichten Volljährigkeit über die Neuorientierung aus einem bislang bestehenden Ausbildungsverhältnis oder Studium bis hin zum Quereinstieg aus einem Vollzeitbeschäftigungsverhältnis. Auch die bisherigen Kontakte mit dem Rettungsdienst der fünf „Neuen“ stellt sich abwechslungsreich dar: So diente für die jungen Mitarbeitenden einerseits die ehrenamtliche Tätigkeit in DRK Ortsvereinen oder bei Feuerwehren andererseits aber auch das berufliche Engagement in einer Gesundheitseinrichtung als „Brückenbauer“. Dabei kann sogar in einem Fall die familiäre Beziehung zu einem bereits beim DRK Rettungsdienst Main-Kinzig beschäftigten Kollegen genannt werden.
Personalleiter Pullmann betont, dass insbesondere die derzeitige personelle Situation im bundesweiten Rettungsdienst Anlass zur Hoffnung gibt, das neue Projekt auch zukünftig fortzuführen und auszubauen: „Die Gewinnung qualifizierten Personals für den Einsatzdienst gestaltet sich zunehmend schwieriger. Gerade durch die steigenden Einsatzzahlen wird die rettungsdienstliche Vorhaltung kontinuierlich ausgebaut, was mit einem erhöhten Personalbedarf einhergeht. Dadurch gestaltet sich der Arbeitsmarkt seit mehreren Jahren zunehmend arbeitnehmerorientiert.“ Dabei merkt er abschließend an, dass insbesondere die Tätigkeit des Rettungssanitäters jahrelang als „Auslaufmodell“ angesehen wurde, nun aber durch die dreijährige Notfallsanitäterausbildung und die vermehrte Wiedereinführung von Krankentransportwagen einen vollkommen neuen Stellenwert erhalten hat.