Rettungsdienstmitarbeiter und Notärzte besuchten Kurs im internationalen Traumamanagement
Auf Einladung des DRK Rettungsdienstes Main-Kinzig absolvierten Rettungsassistenten des DRK und Notärzte aus dem Klinikum der Stadt Hanau am vergangenen Wochenende gemeinsam einen Kurs im internationalen Traumamanagement.
Es handelt sich dabei um ein System, dass die präklinische Versorgung schwerverletzter Patienten optimiert. Dabei findet das als PHTLS® (Prehospital Trauma Life Support) bezeichnete Konzept mittlerweile in 54 Ländern bei mehr als 600.000 Rettungsdienstmitarbeitern und Notärzten Anwendung.
Die Teilnehmer des Kurses, der erstmalig in Hanau stattfand, setzten sich aus 13 Rettungsassistenten des DRK Rettungsdienstes Main-Kinzig, elf Notärzten des Klinikums der Stadt Hanau mit den Fachrichtungen Anästhesie, Chirurgie und Innere Medizin sowie dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst des Main-Kinzig-Kreises, Wolfgang Lenz, zusammen.
Zu Beginn der zweitägigen Fortbildung erfolgte zunächst ein Praxistraining, in dem die Teilnehmer die Versorgung eines Schwerverletzten durchführten. In unmittelbarem Anschluss wiederholte das neunköpfige Instruktorenteam um Kursleiter Andre Gerke das gleiche Fallbeispiel nach dem PHTLS®-Konzept und demonstrierte damit den Kursbesuchern das strukturierte Vorgehen und die zeitlichen Einsparpotentiale bei der Versorgung des Patienten. Dabei wurde schnell deutlich, dass die wichtigsten Aspekte neben einer guten Kommunikation vor allem das rasche Erkennen potentiell gefährlicher Verletzungen sowie eine Beschränkung auf die lebenswichtigsten Maßnahmen am Notfallort darstellen. Im Vordergrund steht das Ziel, einen Patienten, dessen Verletzungsbild als „kritisch“ angesehen wird, einer schnellstmöglichen, operativen Versorgung zuzuführen. Neben der Wahl des richtigen Transportmittels ist dabei auch die Entscheidung für das nächsterreichbare, geeignete Krankenhaus von grundlegender Bedeutung. Als Kern des Konzepts gilt die „Goldene Stunde des Traumas“, was bedeutet, dass bei einem frei zugänglichen und als kritisch eingestuften Patienten zwischen Eintritt des Notfallereignisses und dem Beginn der operativen Versorgung nicht mehr als eine Stunde vergehen sollte.
Um eine effektive Umsetzung der dazu notwendigen Maßnahmen zu ermöglichen, präsentierten die Instruktoren in kurzen Theorieblöcken jeweils die einzelnen Schritte des präklinischen Traumamanagements. Anschließend erhielten die Kursbesucher die Möglichkeit, diese Schritte in praktischen Trainingseinheiten umzusetzen. In Kleingruppen, bestehend aus bis zu sieben Teilnehmern, übten sie das Erlernte intensiv.
Den Abschluss des Kurses bildeten am zweiten Tag eine schriftliche und praktische Prüfung. Dazu mussten Rettungsassistenten und Notärzte ihr Knowhow des bisherigen Lehrgangs bei der Patientenversorgung unter Beweis stellen. Die „Patienten“ wurden dabei durch den Mimtrupp rund um deren Leiter Werner Schönhals vom DRK Ortsverein Bruchköbel vorbereitet und dargestellt. Beide Prüfungsteile wurden von allen Absolventen erfolgreich bestanden, so dass diese im Anschluss das Zertifikat des PHTLS®-Providers erhielten und sich für künftige traumatologische Notfallsituationen optimal gerüstet sehen. Sowohl Instruktoren als auch Teilnehmer zogen damit ein überaus positives Resümee des zweitägigen Lehrgangs.