„Ungeduldiger“ Patient beschäftigt Besatzung des DRK Rettungsdienstes Main-Kinzig
Mit einem „ungeduldigen“ Patienten wurde die Besatzung eines der beiden am Klinikum der Stadt Hanau stationierten Notarzteinsatzfahrzeuge in den frühen Morgenstunden des 08. August konfrontiert. Das Ungewöhnliche daran: Der Patient war zu dieser Zeit noch gar nicht geboren!
Kurz zuvor hatten bei seiner Mutter Sanela die Wehen eingesetzt –zehn Tage vor dem eigentlich errechneten Geburtstermin. Da schon bei der Geburt ihrer Tochter vor 2 ½ Jahren die Zeitspanne zwischen Beginn der Wehen und der Entbindung relativ gering war, ahnten sie und ihr Mann Ivica, dass nun Eile geboten war. Daher forderten sie über den Notruf einen Rettungswagen an, der die werdenden Eltern zur Entbindung ins Sankt Vinzenz-Krankenhaus nach Hanau bringen sollte. Als während des Transports jedoch die Fruchtblase platzte und auch der Wehenabstand zunehmend geringer wurde, forderte die Besatzung des Rodgauer Rettungswagens Unterstützung durch einen Notarzt an. In Absprache mit den Leitstellen Dietzenbach und Main-Kinzig entschied man sich zu einem Treffen an der Steinheimer Pfaffenbrunnenstraße. Dort angekommen musste Notärztin Jasmin Kramer erkennen, dass aufgrund des fortgeschrittenen Stadiums ein Transport in den Kreißsaal nicht mehr möglich und eine Entbindung vor Ort erforderlich war.
Und tatsächlich blieb Notärztin und Rettungsdienstmitarbeitern nicht mehr viel Zeit: Gerade als die notwendigsten Vorbereitungen abgeschlossen waren, erblickte der kleine Marian das Licht der Welt – knappe sechs Minuten nach Eintreffen des Notarzteinsatzfahrzeug-Teams an der Einsatzstelle. Nach Sicherstellung der Vitalfunktionen und der Versorgung von Mutter und Kind erfolgte der Weitertransport ins Sankt Vinzenz-Krankenhaus, wo die vorab informierten Hebammen und Klinikärzte die weitere Untersuchung und Behandlung der glücklichen Eltern sowie des sichtlich erschöpften Marians übernahmen.
Am folgenden Abend konnte sich das Team des Notarzteinsatzfahrzeugs bei einem Besuch von Mutter und Sohn noch einmal davon überzeugen, dass beide die Strapazen der Geburt und vor allem des ungewöhnlichen Geburtsortes unbeschadet überstanden haben und kerngesund sind.