Neubau der Hauptwache - Teil 1
Zum Spatenstich am zukünftigen Verwaltungs- und Rettungswachengebäude erschienen neben vielen Funktionsträgern aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik auch zahlreiche Mitarbeiter des DRK Rettungsdienstes Main-Kinzig.
Anhand der Bilder vom Gelände, auf dem in den vergangenen beiden Jahren vorwiegend Baumaterialien für den Neubau der Hauptfeuerwache lagerten, ist es (noch) schwer vorstellbar, dass hier innerhalb von etwa sechs Monaten der Neubau einer der größten Rettungswachen in Hessen entstehen soll.
Mit dem symbolischen Spatenstich begannen am 26. August 2011 die offiziellen Baumaßnahmen für den Neubau des DRK Kreisverbandes Hanau, des DRK Rettungsdienstes Main-Kinzig sowie des DRK Ortsvereins Hanau. Das Projekt läutete zugleich den zweiten Bauabschnitt bei der Entstehung eines modernen Gefahrenabwehrzentrums für die Stadt Hanau ein.
In seinem Grußwort ging Oberbürgermeister Claus Kaminsky dann auch zunächst auf die Geschichte des Gefahrenabwehrzentrums ein. So eröffnete der Abzug der amerikanischen Streitkräfte die Möglichkeit für einen Neubau der Hauptfeuerwache auf dem Gelände der Hutier-Kaserne im Osten des Stadtteils Lamboy. Die bereits fortgeschrittenen Planungen für einen aufwändigen Um- und Neubau der in die Jahre gekommenen alten Feuerwache am Steinheimer Tor wurden gestoppt und neue Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben. Das Interesse des DRK Hanau und anderer Hilfsorganisationen an einem gemeinsamen Gefahrenabwehrzentrum bestätigte die städtischen Planer in Ihrem Handeln, so dass bald darauf mit der Umsetzung der Planungen begonnen werden konnte. Mit der Einweihung der Hauptfeuerwache im Rahmen eines „Wochenendes der offenen Tür“ konnte dannnach etwa zweieinhalb Jahren Bauzeit am vorangegangenen Wochenende das Ende des ersten Bauabschnitts auf dem etwa 36.000 qm; großen Areal gefeiert werden. Auch der dritte Bauabschnitt, werde, so Kaminsky in den nächsten Monaten beginnen und damit eine Unterkunft für die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, den Katastrophenschutz der Johanniter Unfallhilfe, die Ausbildungsabteilung des Deutschen Roten Kreuzes sowie die Räumlichkeiten für den DRK Ortsverein Hanau entstehen. Gleichzeitig äußerte der Oberbürgermeister die Hoffnung, dass mit der Fertigstellung der Gebäude in etwa zwölf Monaten ein gemeinsam ausgerichteter Tag der offenen Tür auf ebenso großes Interesse stoßen werde wie am vergangenen Wochenende, als insgesamt etwa 15.000 Besucher das Gelände besichtigten.
Der Vorsitzende des DRK Kreisverbandes Hanau Bernd Reuter begrüßte in seiner Ansprache zunächst die zahlreich erschienenen Vertreter sowohl aus den Reihen des Roten Kreuzes als auch anderer Einrichtungen und Organisationen. Neben dem Vorstand des Kreisverbandes und den Vertretern verschiedener Ortsvereine zählten dazu insbesondere die Präsidentin des DRK Landesverbandes Hessen, Hannelore Rönsch, sowie der Teamleiter Rettungsdienst im Landesverband, Günter Ohlig. Der benachbarte Kreisverband Gelnhausen wurde durch den Geschäftsführer Michael Kronberg und Rettungsdienstleiter Eugen Metzler vertreten. Von Seiten des Klinikum Hanau konnte Reuter die Geschäftsführerin Monika Thiex-Kreye, Prokurist Thorsten Wies, den Ärztlichen Direktor Dr. André Michel und den Ärztlichen Leiter der Zentralen Notaufnahme Dr. Jihad Nassar willkommen heißen.
Den Gruß an die Feuerwehr Hanau, unter anderem vertreten durch den stellvertretenden Leiter des Brandschutzamtes Peter Hack, verband er mit dem Dank für die Bereitstellung der Räumlichkeiten für den Spatenstich. Ebenfalls willkommen hieß Reuter die beiden Geschäftsführer der Baugesellschaft Hanau, Jens Gottwald und Carl Edward Günther. Für den Main-Kinzig-Kreis als Träger des Rettungsdienstes begrüßte er den stellvertretenden Amtsleiter im Gefahrenabwehrzentrum, Günther Seitz ebenso wie die Vertreter der Johanniter Unfall Hilfe Hanau und der DRLG Main-Kinzig, für die in den kommenden Monaten ebenfalls der Baubeginn ihrer neuen Unterkunft ansteht. In seiner Ansprache ging Reuter des Weiteren auf die Geschichte des Neubaus ein und berichtete zunächst von den bereits fortgeschrittenen Planungen zur umfangreichen Sanierung des Standortes in der Feuerbachstraße. Als dann bekannt wurde, dass die Stadt Hanau über einen Umzug der Feuerwehr auf das Gelände der ehemaligen Hutier-Kaserne nachdenke, suchte man umgehend den Kontakt zu den Verantwortlichen, um die Möglichkeit eines gemeinsamen Standortes zu erörtern. Die zwischenzeitlich zahlreichen und umfangreichen Gesprächen führten dann letzten Endes zum Erfolg, wie der nun erfolgte Spatenstich belege. Die Projektrealisierung obliege nun der Baugesellschaft Hanau, die auch gleichzeitig Eigentümerin des neuen Gebäudes sein werde. Der DRK Kreisverband Hanau erwerbe ein Teileigentum, das sich, so Reuter, finanziell aus dem Verkaufserlös des Standortes Feuerbachstraße sowie der Rücklagen, die für dessen Sanierung gebildet wurden, zusammensetze. Mit dem Fertigstellungstermin verfolge das DRK und die Baugesellschaft Hanau ein ehrgeiziges Ziel: Bereits zum 31. März 2012 und damit in etwa sieben Monaten solle der zweite Bauabschnitt des neuen Gefahrenabwehrzentrums bezugsfertig sein.
Jens Gottwald, Geschäftsführer der Baugesellschaft Hanau, schilderte ebenfalls kurz die Ereignisse zwischen den ersten Gesprächen und dem gerade vollzogenen Spatenstich. Darüber hinaus erläuterte er den Zuhörern die wichtigsten Daten des Neubauprojekts. So verfüge das in Massivbauweise zu errichtende Verwaltungsgebäude über insgesamt vier Stockwerke mit einer Nutzfläche von insgesamt 1.400 qm;. Diesem schließe sich die im Süden gelegene, eingeschossige Fahrzeughallean, die 93 m lang und 16,5 m breit sei. Die Errichtung der Fahrzeughalle erfolge in Leichtbauweise. Auch Gottwald bezeichnete die Zeitplanung für den Neubau als ehrgeizig, aber realistisch.
Die Präsidentin des DRK Landesverbandes Hessen, Hannelore Rönsch, brachte in ihren Grußworten die freundschaftliche Verbundenheit zum DRK Kreisverband Hanau zum Ausdruck und bedankte sich für die Einladung zum Spatenstich. In ihren anschließenden Ausführungen betonte sie insbesondere die Bedeutung eines modernen Standortes für künftige Entwicklungen. So könnten gerade im Falle zukünftiger Ausschreibungen der zentralere Standort sowie zeitgemäße Räumlichkeiten Pluspunkte bei der Auftragsvergabe durch den Rettungsdienstträger darstellen. Besonders im Hinblick auf die gesetzlich festgelegten Ausrückzeiten bei Notfalleinsätzen stellt der aktuelle Standort in der Feuerbachstraße ein großes Manko dar, da die Mitarbeiter hier zunächst das eigentliche Rettungswachengebäude verlassen müssen, um über das Außengelände zur Fahrzeughalle zu gelangen. Auch der zeitaufwändige Weg durch das Wohngebiet entlang der Feuerbachstraße wird künftig entfallen, so dass sowohl Mitarbeiter als auch Anwohner und insbesondere die Notfallpatienten vom neuen Standort profitieren werden.
Als abschließender Redner entschuldigte Martin Dittmar, Schatzmeister des DRK Ortsvereins Hanau, zunächst den terminlich anderweitig gebundenen Ersten Vorsitzenden Dr. André Kavai und überbrachte dessen Grüße. Dittmar zeigte sich in seiner Ansprache erfreut, dass die Verhandlungen über den neuen Standort auch für den Ortsverein zu einem zufriedenstellenden Ergebnis gebracht werden konnten. Darüber hinaus führe die Integration in das Gefahrenabwehrzentrum nun dazu, dass mit der Bereitschaft, dem Jugendrotkreuz und der Sozialarbeit demnächst alle Bereiche des Ortsvereins an einem Standort vereint seien. Bislang sind Jugendrotkreuz und Sozialarbeit im Gertrud-Canthal-Haus an der Friedrich-Ebert-Anlage untergebracht, während die Bereitschaft ihre Unterkunft in der Feuerbachstraße unterhält. Mit der Fertigstellung des zweiten und dritten Bauabschnitts werden die beiden bisherigen Standorte dann aufgegeben.
Im Anschluss an den Spatenstich und die Ansprachen bot sich den Besuchern dann die Möglichkeit, weitere Informationen anhand der ausgehängten Geländepläne und Gebäudeskizzen zu erhalten.