Alle 18 Minuten ein Einsatz – mehr als 29.000 Alarmierungen im Jahr 2017
Mit einem erneuten Anstieg der Einsatzzahlen wurde beim DRK Rettungsdienst Main-Kinzig das Jahr 2017 abgeschlossen. Insgesamt 29.523mal wurden die Mitarbeiter im vergangenen Jahr alarmiert, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine Zunahme von 1,2% bzw. 353 Einsätzen bedeutet.
Gegenüber den zurückliegenden Jahren bildete der vergleichsweise geringe Anstieg jedoch eine Ausnahme. „Mit insgesamt sechs Standorten in Hanau, Langenselbold und Maintal versorgen wir etwa 240.000 Menschen. Dabei lagen die jährlichen Steigerungsraten in der Vergangenheit meist bei jeweils vier bis fünf Prozent“, berichtet Geschäftsführer Stefan Betz. Ein eher uneinheitliches Bild zeigt sich erneut bei der Betrachtung der einzelnen Aufgabenbereiche: Während die Rettungswageneinsätze, die den Großteil des Geschehens beinhalten, einen Anstieg von 3,2% (698) aufwiesen, war im Bereich des qualifizierten Krankentransports ein Einbruch des Fahrtenaufkommens von 13,2% (-306) zu verzeichnen. Demgegenüber bewegten sich die Notarzteinsätze mit einem Rückgang von 0,8% (-39) annähernd auf dem Vorjahresniveau.
Mit etwa 145 Einsatzdienstmitarbeitern in Voll- und Teilzeit stellte das Hanauer Unternehmen auch im vergangenen Jahr mit einer hohen Zuverlässigkeitsquote rund um die Uhr die rettungsdienstliche Versorgung sicher. „Fahrzeugabmeldungen, wie sie aufgrund von Personalmangel und anderer Unwägbarkeiten momentan immer wieder Bestandteil medialer Berichte sind, hat es bei uns auch im Jahr 2017 nicht gegeben“, so Betz. „Natürlich kann es vorkommen, dass durch kurzfristige Ausfälle im laufenden Dienst zunächst einmal Ersatzpersonal gesucht werden muss. Dass jedoch komplette Schichten ausfallen, ist bei uns bisher nicht passiert.“ Einen Grund dafür sieht er in der frühzeitigen Umsetzung des Notfallsanitätergesetzes und der bereits im Jahr 2014 begonnenen dreijährigen Notfallsanitäterausbildung. „Nach dem Start mit drei Auszubildenden im ersten Jahr erhöhen wir in diesem Jahr auf jährlich sieben Auszubildende, um den zukünftigen Personalbedarf durch unsere eigenen Nachwuchskräfte decken zu können.
Hinzu kommt, dass sich auch die Qualifizierung der bisherigen Rettungsassistenten zu Notfallsanitätern im zuvor geplanten Rahmen befindet. „Mit etwa 45 Notfallsanitätern haben wir bereits mehr als die Hälfte der an der Weiterbildung interessierten Kollegen qualifizieren können“, berichtet der Geschäftsführer und erwähnt, dass sich im Jahr 2018 voraussichtlich 13 weitere Kollegen der so genannten Ergänzungsprüfung stellen.
Stefan Betz betont, dass er das Unternehmen damit auch für zukünftige Entwicklungen gut aufgestellt sieht. „Wenn man sich vor Augen führt, dass noch vor drei Jahren im statistischen Durchschnitt alle 21 Minuten ein Team des DRK zu einem Einsatz ausrückte, ist diese Zahl in den vergangenen zwölf Monaten auf 18 Minuten gesunken.“ Daher erwartet er auch für das laufende Jahr einen erneuten Anstieg der Einsatzzahlen: „Wenn man sich die Vergangenheit anschaut, ist es nicht unwahrscheinlich, dass wir in diesem Jahr die Marke von 30.000 Einsätzen überschreiten.“