Auszeichnungen für tausende Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit im Rettungsdienst
Zum zweiten Mal nach dem Jahr 2013 wurden an diesem Wochenende ehrenamtliche Helfer aus ganz Hessen in den Räumlichkeiten des Deutschen Roten Kreuzes Hanau für ihr Engagement im Rettungsdienst ausgezeichnet.
Das Rettungsdienstehrenzeichen, das sich je nach Anzahl der geleisteten Stunden in drei Stufen gliedert, wurde vom Hessischen Sozialminister Stefan Grüttner an insgesamt 32 Personen verliehen.
Neben den Geehrten konnte Grüttner unter anderem die Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert, den Landtagsabgeordneten Heiko Kasseckert, den Bürgermeister der Stadt Hanau, Axel Weiss-Thiel sowie den Präsidenten des DRK Landesverband Hessen e.V., Norbert Södler, begrüßen. Er unterstrich die Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes in Hessen. Dabei betonte er, dass sich die gesetzliche Grundlage, das Hessische Rettungsdienstgesetz (HRDG), derzeit in der Novellierung befände, um es an die gestiegenen Anforderungen anzupassen. Einer aus Kostengründen oft geforderten Anhebung der Hilfsfristen, die die Zeit vom Absetzen des Notrufs bis zum Eintreffen eines Rettungsmittels beim Hilfesuchenden beschreibt und die in Hessen mit 10 Minuten einen der geringsten Zeitansätze bundesweit bedeutet, erteilte er eine klare Absage, um keine Einbußen beim Qualitätsstandard hinnehmen zu müssen.
Axel Weiss-Thiel bezog sich in seinen Grußworten auf die Entstehung des Gefahrenabwehrzentrums Hanau, in dem neben DRK und Feuerwehr noch weitere Hilfsorganisationen stationiert sind. Er stellte die Bedeutung des Ehrenamtes in allen Hilfsorganisationen dar und betonte, dass eine zuverlässige Leistungserbringung durch die Helfer nur mit zeitgemäßer und sicherer Ausstattung möglich sei, wofür er die Politik sowohl auf Kommunal- als auch auf Landes- und Bundesebene in der Verantwortung sehe.
Anschließend begrüßte auch Norbert Södler die Anwesenden und bezog sich in seiner Ansprache auf die einleitenden Worte von Sozialminister Grüttner zur Novellierung des hessischen Rettungsdienstgesetzes. Er unterstrich die Vernetzung von Haupt- und Ehrenamt und betonte dabei vor allem die Rolle des Ehrenamtes bei außergewöhnlichen Ereignissen, die nicht ohne weiteres durch den hauptamtlichen Rettungsdienst bewältigt werden könnten. Hier wies er auf die Möglichkeit der Bereichsausnahme hin, die eine bevorzugte Beauftragung der Hilfsorganisationen ermögliche, um auf diese Weise auch die vorhandenen Ressourcen des Katastrophenschutzes zu erhalten.
Auch Ulrike Pfeiffer-Pantring, Bürgermeisterin der Stadt Ortenberg, die den DRK Ortsverein mit der größten zu ehrenden Gruppe von insgesamt 18 Personen begleitete, stellte die Bedeutung des ehrenamtlichen Rettungsdienstes heraus. Dabei erwähnte sie zunächst die Größe ihres Heimatortes als ländliche Kleinstadt, die aber in fünf Tagen im Jahr während des traditionellen Kalten Marktes Ende Oktober durch das hohe Besucheraufkommen auf das Niveau Hanaus ansteige. Um die sanitäts- und rettungsdienstliche Versorgung von Besuchern und Einwohnern während des fünftägigen „Ausnahmezustands“ sicherzustellen, sei bereits seit Jahrzehnten der DRK Ortsverein ein verlässlicher Partner.
In der weiteren Folge übernahm Sozialminister Grüttner die Ehrungen der Rettungsdienstler. So starteten zunächst die Helfer, die für die Auszeichnung des Rettungsdienstehrenzeichens der Stufe 1 (mehr als 1.000 Stunden ehrenamtlichen Engagements) vorgeschlagen waren, bevor die Kräfte der Stufe 2 (mindestens 2.000 Stunden) folgten. Den Abschluss bildete die Stufe 3, deren Geehrte mehr als 3.000 Stunden ehrenamtlicher Rettungsdienstarbeit geleistet hatten.
Den Geehrten und Ehrengästen vermittelten anschließend die drei Auszubildenden für den Beruf des Notfallsanitäters beim DRK Rettungsdienst Main-Kinzig, Aryen Göktepe, Alina Hock und Hermann Scheyermann, einen Einblick in ihr Tätigkeitsfeld. In einem interessanten Vortrag präsentierten sie zunächst allgemeine Informationen zum Unternehmen wie Standorte, Mitarbeitenden- und Einsatzzahlen. Ferner beschrieben sie ihren bisherigen Werdegang bis hin zu ihren Motivationsgründen, die sie in das nun bald endende erste Lehrjahr ihrer Ausbildung führten. Abschließend skizzierten sie kurz einen Teil ihrer bisherigen Erfahrungen und Erlebnisse in den ersten elf Monaten ihrer Ausbildung und verdeutlichten des Anwesenden damit den Wandel, den der Beruf des Notfallsanitäters für den Rettungsdienst mit sich gebracht hat.
Dem offiziellen Teil folgte dann die Möglichkeit zu kurzweiligen Gesprächen bei entsprechender Verpflegung, die ebenfalls durch ehrenamtliche Kräfte zubereitet und ausgegeben wurde.