„Drei Jahre Notfallsanitätergesetz – Zeit für ein erstes Resümee“
Als vor etwas mehr als drei Jahren mit der Einführung des Notfallsanitätergesetzes ein komplett neues Berufsbild an den Start ging, wurden bundesweit nahezu alle rettungsdienstlichen Leistungserbringer vor eine große Aufgabe gestellt.
Neben der Vorbereitung auf die dreijährige Ausbildung musste auch die Weiterbildung der bisherigen Rettungsassistenten organisiert werden. Zu diesem Zeitpunkt existierten lediglich die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Weder die Ausgestaltung derselben noch die Finanzierung der Aus- und Weiterbildung waren zu diesem Zeitpunkt abschließend geklärt, so dass in allen Belangen große Unsicherheiten bestanden. Angesichts der siebenjährigen Übergangszeit, die von Gesetzgeberseite für die Qualifizierung der bisherigen Rettungsassistenten eingeräumt wurde, bestand aber gleichzeitig ein gewisser zeitlicher Druck zur Umsetzung des Notfallsanitätergesetzes.
Grund genug, zur bevorstehenden Halbzeit der Übergangsfrist einen Rückblick auf die letzten Jahre zu geben. Im Rahmen einer Feierstunde begrüßte Stefan Betz, Geschäftsführer beim DRK Rettungsdienst Main-Kinzig, gemeinsam mit dem Bereichsleiter für die rettungsdienstliche Aus- und Weiterbildung, Michael Kaletta, neben den Kollegen, die bereits die Prüfung zum Notfallsanitäter absolviert haben bzw. sich gerade in der Weiterbildung befinden, den Ärztlichen Leiter Rettungsdienst des Main-Kinzig-Kreises, Wolfgang Lenz, den Teamleiter Rettungsdienst beim DRK Landesverband Hessen, Günter Ohlig, sowie den Geschäftsführer des DRK Bezirksverbands Frankfurt e.V. Dierk Dallwitz und Philipp von Isenburg, stellvertretender Schulleiter der DRK Zentrale Ausbildungsstätte Frankfurt am Main.
In seiner Rückschau hob Betz zunächst den von Unsicherheit geprägten, aber letztlich doch reibungslosen Start im Jahr 2014 hervor, bei dem die ersten drei Kollegen die Notfallsanitäterprüfung erfolgreich absolvierten. Im gleichen Jahr starteten dann schon drei junge Kollegen in die dreijährige Ausbildung. Ernüchternd verlief dann zu Beginn des Jahres 2015 die nächste Ergänzungsprüfung bevor sich ab der Jahresmitte die Erfolgsquote auf einem hohen Niveau einpendelte. Dabei hob Betz insbesondere die Motivation der Kollegen hervor, die – wie der Vergleich mit anderen Leistungserbringern im Rettungsdienst zeigt – keineswegs selbstverständlich sei. Und so konnte er nicht ohne Stolz berichten, dass aktuell bereits 34 Notfallsanitäter beim DRK Rettungsdienst Main-Kinzig tätig sind. Weitere sechs Rettungsassistenten werden ihre Weiterbildung voraussichtlich innerhalb der nächsten fünf Monate abschließen, bevor dann Ende September auch die Auszubildenden des ersten Jahrgangs dem Ende der Ausbildung entgegen streben. Insgesamt rechnet der Geschäftsführer bis zum Jahresende mit 50 Kollegen, die den Abschluss zum Notfallsanitäter erfolgreich absolviert haben werden.
Auch Michael Kaletta, der als Bereichsleiter für die rettungsdienstliche Aus- und Weiterbildung für alle organisatorischen Maßnahmen rund um die Notfallsanitäterqualifizierung verantwortlich zeichnet, lobte das große Engagement der Kollegen. Er betonte die hohe psychische Belastung, die eine erneute Berufsabschlussprüfung in dem Tätigkeitsfeld, in dem die Kollegen zum großen Teil seit Jahr(zehnt)en tätig sind, mit sich bringt. Dem schloss sich auch Günter Ohlig an, der die Mitarbeit des DRK Landesverbandes Hessen in den verschiedenen Gremien auf Landes- und Bundesebene zur Ausgestaltung des Berufsbildes skizzierte.
Wolfgang Lenz, der als Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Main-Kinzig-Kreises die Handlungsalgorithmen für das nicht-ärztliche Rettungsdienstpersonal eingeführt hat und diese stetig weiterentwickelt, unterstrich den hohen Versorgungsstandard innerhalb des Landkreises und den daraus resultierenden Vorteil des hiesigen Personals bei der Weiterbildung zum Notfallsanitäter, da viele Main-Kinzig-Algorithmen mit den für die Notfallsanitäterprüfung maßgeblichen Hessen-Algorithmen deckungsgleich seien.
Philipp von Isenburg überbrachte als stellvertretender Schulleiter der Zentralen Ausbildungsstätte des DRK Frankfurt, die als Kooperationspartner des DRK Rettungsdienst Main-Kinzig den schulischen Teil der Ausbildung sowie die Vorbereitung und Prüfung im Rahmen der Weiterbildung betreut, die Grüße von Schulleiterin Thea Penndorf, die sich aufgrund einer zeitgleich stattfindenden Ergänzungsprüfung entschuldigen ließ. Auch er lobte die Motivation der Mitarbeiter zur Weiterbildung, hob aber auch den Weitblick der Geschäftsführung mit einem frühzeitigen Beginn der Aus- und Weiterbildung zum Notfallsanitäter hervor.
Nach dem offiziellen Teil schloss sich für die Gäste der Feierstunde dann ein gemütliches Beisammensein im Kreise des Kollegiums an, bei dem auch die eine oder andere Erinnerung an die Zeit der Vorbereitung und Prüfung ausgetauscht wurde.