Erneuter Großeinsatz für Rettungs- und Sanitätskräfte des DRK Hanau
DRK-Besatzungen entdecken zufälligerweise Feuer in Pflegeheim und können Schlimmeres verhindern.
Die Serie von Großeinsätzen der vergangenen Wochen hat sich für die Rettungs- und Sanitätsdienste in Hanau und der näheren Umgebung in der Nacht zum 13. April fortgesetzt. Kurz vor Mitternacht wurden ein Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug des Rettungsdienstes Main-Kinzig gemeinsam zu einem internistischen Notfall in ein Seniorenheim in der Hanauer Innenstadt alarmiert. Vor Ort stellten die Besatzungen einen massiven Brandgeruch fest.
Bei der Suche nach der Ursache bemerkte der Rettungsassistent des Notarzteinsatzfahrzeuges bei einem Blick aus dem Fenster, dass im benachbarten Gebäude für Betreutes Wohnen Flammen aus einem Nebenraum schlugen. Während der Notarzt und eine Kollegin des Rettungswagens die Versorgung des eigentlichen Patienten im Seniorenheim übernahmen, ließ der Rettungsassistent des Notarzteinsatzfahrzeuges über die Zentrale Leitstelle in Gelnhausen die Feuerwehr sowie weitere rettungs- und sanitätsdienstliche Einheiten alarmieren. Gemeinsam mit dem zweiten Kollegen des Rettungswagens begab er sich daraufhin zum Gebäude für Betreutes Wohnen, wo erste Bewohner auf den Brand aufmerksam geworden waren und sich auf die bereits von dichtem Rauch umhüllten Balkone begeben hatten. Dort wurden sie von den beiden Rettungsassistenten aus dem Gefahrenbereich gerettet. Einem Polizisten einer ebenfalls schon eingetroffenen Streife gelang es kurze Zeit später, eine weitere Bewohnerin aus dem Brandrauch zu retten. Sowohl Bewohnerin als auch der Polizist erlitten dabei eine leichte Rauchgasvergiftung und wurden von nachrückenden Rettungsdienstkräften zur weiteren Behandlung in das nahegelegene Klinikum der Stadt Hanau transportiert.
Nachdem deutlich wurde, dass zwei der evakuierten Bewohner vorübergehend nicht mehr in ihre vom Brandrauch stark in Mitleidenschaft gezogenen Wohnungen zurückkehren konnten, wurde gemeinsam mit dem Personal des Pflegeheims die Verlegung in eine andere Unterkunft organisiert.
Insgesamt standen an der Einsatzstelle mehr als 50 Kräfte des Rettungs- und Sanitätsdienstes bereit, um bei entsprechender Notwendigkeit schnelle und qualifizierte Hilfe leisten zu können. Gemeinsam mit den etwa 100 Feuerwehrkräften konnten sie am Ende des etwa zweistündigen Einsatzes die Rückfahrt zu ihren Standorten antreten. Erleichtert über den glimpflichen Ausgang des Einsatzes, aber auch im Wissen über die glücklichen Umstände, die zu der frühzeitigen Entdeckung des Brandes geführt haben, stellten die beteiligten Organisationen ein weiteres Mal ihr schlagkräftiges Potential in Kombination aus haupt- und ehrenamtlichem Personal unter Beweis.
Aufgrund der unklaren Lage vor Ort und der hohen Zahl von möglicherweise bis zu 40 betroffenen Bewohnern wurde zu diesem frühen Zeitpunkt ein Großaufgebot an rettungs- und sanitätsdienstlichen Einheiten alarmiert. Im Einzelnen zählten dazu vier Notarzteinsatzfahrzeuge aus Hanau, Gelnhausen und Seligenstadt, sechs Rettungswagen aus Hanau, Gelnhausen und Großkrotzenburg sowie die Schnelleinsatzgruppe des DRK Ortsvereins Hanau und der 1. Sanitätszug des Main-Kinzig-Kreises. Des Weiteren übernahm die Technische Einsatzleitung Rettungsdienst mit Organisatorischen Leitern Rettungsdienst und Leitendem Notarzt an der Einsatzstelle die Koordinierung.
Obwohl der eigentliche Brand von den Feuerwehren aus Hanau, Großauheim, Steinheim und Wolfgang vergleichsweise schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte, war anfangs nicht klar, ob eine Evakuierung der gesamten Einrichtung notwendig sein würde. Aus diesem Grund wurde für die rettungs- und sanitätsdienstlichen Kräfte vor Ort ein Bereitstellungsraum gebildet. Glücklicherweise mussten dann schlussendlich nur acht Bewohner, deren Wohnungen direkt an den Brandbereich angrenzten, bis zum Abschluss der Löscharbeiten betreut werden. Alle anderen Bewohner konnten in ihren Wohnungen verbleiben.