Großaufgebot trainiert den Massenanfall von Verletzten
„Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Verletzten“ – diese Meldung bildete das Ausgangsszenario einer groß angelegten Übung, die gemeinsam von der Feuerwehr Maintal sowie dem DRK Rettungsdienst Main-Kinzig ausgearbeitet wurde.
Den beiden ersteintreffenden Rettungswagenbesatzungen bot sich an der Einsatzstelle dann folgendes Lagebild:
Beim Versuch, einem Radfahrer auszuweichen, erfasste eine PKW-Fahrerin diesen und geriet dabei ins Schleudern. Zwei entgegenkommende PKW versuchten auszuweichen und gerieten dabei ebenfalls in Schleudern. Eines der beiden Fahrzeuge überschlug sich und kam auf der Seite zum Liegen. Der zweite Wagen dagegen prallte gegen einen mit insgesamt zehn Personen besetzten Linienbus. Auf diesen wiederum fuhren ein LKW sowie ein weiterer PKW auf.
Aufgrund dieses Unfallhergangs sahen sich die ersten Rettungsdienstkräfte insgesamt sechs Schwer-, sechs Mittelschwer- sowie zwölf Leichtverletzten gegenüber. Um das Ziel einer schnellstmöglichen, individualmedizinischen Versorgung zu erreichen, galt es, durch frühestmögliche Lagemeldungen und koordinierte Sichtungen den schnellstmöglichen Einsatz nachrückender Kräfte sicherzustellen.
Eines der Hauptaugenmerke lag im Aufbau einer anfangs provisorischen Einsatzleitung, die im weiteren Verlauf in die Technische Einsatzleitung Rettungsdienst mit einem Organisatorischen Leiter sowie einem Leitenden Notarzt überging. Hier wurde insbesondere die Kommunikation mit der Gesamteinsatzleitung der Feuerwehren aller vier Maintaler Stadtteile sowie den ehrenamtlichen Strukturen mit den Einheiten des Sanitäts- und Hintergrundrettungsdienstes betrachtet. Gerade durch die weiträumige Ausdehnung der „Unfallstelle“ musste hier die Kommunikation über mehrere Einsatzabschnitte sichergestellt werden.
Von Seiten des DRK Rettungsdienst Main-Kinzig beteiligten sich insgesamt 14 Mitarbeitende aus den Reihen des hauptamtlichen Personals sowie der Auszubildenden an der Übung. Sie besetzten sechs Rettungswagen sowie ein Notarzteinsatzfahrzeug. Ferner unterstützten sechs Notfallsanitäterauszubildende des DRK Frankfurt mit drei Notfallkrankentransportwagen das Geschehen. Aus ärztlicher Sicht wirkten vier Notärzte des Klinikum der Stadt Hanau sowie die Hintergrundnotärztin des DRK Maintal, das ebenfalls mit einem Hintergrundrettungswagen sowie der Örtlichen Einsatzstaffel (ÖEst) vor Ort war, mit. Auch der DRK Ortsverein Hanau brachte einen Hintergrundrettungswagen mitsamt Besatzung zum Einsatz. Ergänzt wurden die genannten Kräfte durch zusätzliches Personal wie Praxisanleiter, Logistikkräfte sowie Übungsbeobachter, darunter der Ärztliche Leiter Rettungsdienst des Main-Kinzig-Kreises, Dr. Wolfgang Lenz.
Der DRK Ortsverein Bruchköbel sorgte mit seinem Mimtrupp für eine realitätsnahe Simulation durch das Aussehen der Verletztendarsteller.
Etwa 70 Minuten nach der ersten Alarmierung waren alle Verletzten aus den Fahrzeugen befreit und einer weiteren Versorgung zugeführt, so dass von Seiten der Leitungsgruppe das Ende der Übung mitgeteilt werden konnte. Im Anschluss erfolgte eine Nachbesprechung, in der alle Akteure mit entscheidenden Rollen im Übungsverlauf ihre Eindrücke und Maßnahmen schilderten, bevor sich zum Abschluss alle Teilnehmenden im Feuerwehrhaus Hochstadt trafen, um die Übung gemeinsam ausklingen zu lassen.